WAS BEDEUTEN DIE MESSERGEBNISSE?
Die Variabilität des Herzschlages ist bei Jugendlichen am höchsten. Ab dem Erwachsenenalter sinkt die Variabilität kontinuierlich - wie stark oder schnell die Herzratenvariabilität nachlässt, ist von Person zu Person verschieden und hängt vor allem mit dem Lebensstil zusammen. Personen mit einer gesunden Lebensweise, sportlich aktive Menschen bzw. Menschen mit Erfahrung in Meditation und/oder Achtsamkeit haben typischerweise höhere Werte. Die Variabilität kann z.B. durch Atemtraining mit HeartBreath verbessert werden.
Hohe Werte für RMSSD, pnn50, LF-Leistung und Variabilität sind positiv, denn sie weisen auf eine vermehrte parasympathische Aktivität hin und sind daher ein Indikator für deine Erholungsfähigkeit. Diese vier Werte werden im Alter geringer. Umso höher die Herzratenvariabilität ist, desto gesünder, vitaler und biologisch jünger bist du in der Regel.
Die Berechnung der Herzrate und aller Parameter erfolgt aus den Herzdaten eines ausgewählten Referenzbereiches mit einer Dauer von ca. einer Minute. Dieser Referenzbereich wird während einer Aufzeichnung automatisch festgelegt (der Bereich mit den besten Daten) und kann von dir in der Auswertung auf der Seite "RR-Distanzen" angepasst werden.
Herzrate
Die durchschnittliche Herzrate pro Minute im Referenzbereich.
Im Regelfall kann man sagen, dass man sich bei einer niedrigeren Herzrate besser entspannen konnte und dass eine niedrige Herzrate auch häufig mit einer hohen Herzratenvariabilität einhergeht.
Unser Herz schlägt ca. 100.000 mal pro Tag - daher durchschnittlich ungefähr 70 mal pro Minute. Bei körperlicher Aktivierung und Stress schlägt es standardgemäß schneller und bei Entspannung, Regeneration und Erholung beruhigt sich der Herzschlag.
RMSSD
RMSSD drückt aus, wie stark sich die Herzfrequenz von einem Herzschlag zum nächsten ändert. Dieser Wert ist ein Indikator der parasympathischen Aktivität - jedoch Fehleranfällig bei Artefakten und Herzrhythmusstörungen.
RMSSD wird wie folgt berechnet: Quadratwurzel des Mittelwerts der Summe der quadrierten Differenzen zwischen aufeinanderfolgenden RR-Intervallen.
SDNN
Die SDNN bezeichnet die Standardabweichung aller RR-Intervalle (Abstände zwischen den Herzschlägen), also die Abweichung, welche über die gesamte Messung beobachtet werden konnte. Eine hohe SDNN steht dementsprechend für eine ausgeprägte Herzratenvariabilität.
Wichtig bei der SDNN ist, dass diese nur bei gleicher Messdauer und gleichbleibender Aktivität verglichen werden darf, da diverse Faktoren von Aktivitäten einen Einfluss auf den Wert haben. Welche Werte hier als „gut“, bzw. „im Schnitt“ zu bezeichnen sind, ist auch altersabhängig.
SDNN wird wie folgt berechnet: Standardabweichung der RR-Intervalle.
pNN50
Der pnn50 ist ein Maß für die Aktivität des Erholungsnervs Vagus und für die generellen Reserven die wir haben. Im Vergleich zu SDNN, der ebenfalls ein Indikator für unser parasympathisches System ist, ist der PNN50 stabiler und unempfindlicher für diverse Einflüsse.
Der pnn50 wird wie folgt berechnet: Er gibt den Prozentanteil aufeinanderfolgender RR-Intervalle, die sich während der Messung um 50ms oder mehr voneinander unterscheiden.
E-I Differenz
Unser Herz schlägt, wie bereits erwähnt, beim Einatmen etwas schneller als beim Ausatmen. Die E-I-Differenz gibt die Differenz zwischen dem größten und kleinsten RR-Abstand eines Atemzyklus an. Umso größer diese Differenz, desto anpassungsfähiger ist dein Organismus und höher ist deine Herzratenvariabilität. Aufgrund der Berechnungsbasis mittels medianer Werte sind diese Werte relativ robust gegen Artefakte.
Variabilität
Die Funktion des Körpers welche die Reagibilität des Herzens am besten darstellt, ist die sogenannte Respiratorische Sinusarrhythmie (RSA). Hinter diesem komplizierten Wort versteckt sich schlicht der synchrone Zusammenhang von Atmung und Herzschlag. Falls Sie schon einmal selbst an ein Krankenhaus-EKG mit Ton angehängt waren, haben Sie vielleicht bemerkt, dass das "Biep"-Geräusch beim Einatmen schneller und beim Ausatmen langsamer wurde. Genau darum geht es.
Die Anpassung des Herzens an die Atmung hat sich als idealer HRV-Parameter gezeigt. Bei Emotionen wie Liebe oder Dankbarkeit steigt die RSA steigt, während diese Balance bei Stress, Ärger und Angst abnimmt.
Während einerseits die Verwendung von Heartbreath dazu angewandt wird über eine entspannte Atmung die HRV zu verbessern, kannst du durch die gleichzeitige Rückmeldung von Atmung und Herzfrequenz erlernen diese Werte in Einklang zu bringen.
Die Variabilität wird wie folgt berechnet: Quadratwurzel der Leistung im Band (RSA-Frequenz - 0,015 Hz) bis (RSA-Frequenz + 0,015 Hz). RSA-Frequenz = Atemzüge pro Minute /60
LF-Leistung
Dieser Bereich wird auf sympathische als auch auf parasympathische Aktivität zurückgeführt. Parasympathische Einflüsse sind vor allem Aktivitäten, die bei niedriger Atemfrequenz (<7 Atem-züge/Minute) stattfinden wie z.B. Atemübungen oder Yoga. Des Weiteren ist dieser Frequenzbereich repräsentativ für den Blutdruckrhythmus. Die sogenannte Baroreflexschleife, welche den Blutdruck aufrecht erhält, weist eine intrinsische Frequenz von etwa 0,1 Hz auf.
Die Leistung im "Low-Frequency"-Band findet man in dem Frequenzbereich zwischen 0,04 Hz und 0,15 Hz.
HF-Leistung
Frequenzen im HF-Band werden dem Parasympathikus, unserem Erholungsnerv als Ursache zugeordnet.
Die Leistung im "High-Frequency"-Band findet man in dem Frequenzbereich zwischen 0,15 Hz und 0,4 Hz.